Erinnerungen wecken - Lebensfreude schenken
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Erinnerungen wecken - Lebensfreude schenken
Mehr Lebensqualität für Menschen mit Demenz
Helmut Krause und sein bester Freund Dietmar Schwarz (Die Namen haben wir zum Schutz der Persönlichkeit geändert) sitzen bei einer Tasse Kaffee zusammen und schwelgen in Erinnerungen. Die Volksschule in Gelsenkirchen, die Cranger Kirmes jedes Jahr im August, die Ausbildung auf der Zeche Westerholt, die erste Liebe. Große Emotionen, große Geschichten, lange ist’s her. Die beiden über 90-Jährigen erzählen es sich immer und immer wieder, ganz versunken in ihre Biographien.
Die beiden Männer leben im Bonhoeffer-Haus, einem unserer drei Senioren- und Pflegeheime am Niederrhein, beide sind an Demenz erkrankt, beide wissen nicht, dass sie sich ihre Geschichten bei jedem gemeinsamen Kaffeetrinken immer wieder aufs Neue erzählen. Sie können sich einfach nicht daran erinnern. Hingegen sehr gut erinnern können sie sich an ihre Jugend im Ruhrgebiet, in Essen und Gelsenkirchen.
Mit leuchtenden Augen berichten sich die beiden Männer von ihren Erlebnissen auf der Zeche, von Ausbildung und Arbeit, den Freundschaften. Sie werden wehmütig und verdrücken sogar die ein oder andere Träne, wenn sie an ihre Hochzeiten in den frühen 1950er Jahren denken, an die Geburten ihrer Kinder und als sie die kleinen Bergmannshäuser bezogen, den ersten Opel kauften und nie genug Geld hatten, um in Urlaub zu fahren.
Die Kolleginnen des Sozialen Dienstes wissen um die Wichtigkeit, diese Erinnerungen präsent zu halten. Darum ermöglichen sie es ihren beiden betagten Bewohnern nur zu gerne, an die Orte ihrer ganz persönlichen Geschichten zurückzukehren. Sie nennen es „Biographische Ausflüge“ und besuchen gemeinsam mit ihnen eine sanierte Bergmannssiedlung in Moers und ein altes Zechengelände in Duisburg. Bei einem Oldtimer-Sammler in Mülheim an der Ruhr dürfen die beiden Männer Platz nehmen in einem Opel Rekord P1 aus dem Jahr 1961. Zum anschließenden Kaffeetrinken haben sie einen Tisch in einem original eingerichteten Café aus den 1960er Jahren in Duisburg-Walsum reserviert, es gibt Torte und Streuselkuchen.
Angela Prietz, Geschäftsbereichsleiterin Seniorenhilfe weiß, wie wichtig Biographiearbeit ist: „Die Ausflüge zur Erinnerungspflege sind sehr personalintensiv und doch enorm wichtig für Menschen mit Demenz. Wir erleben, dass unsere Bewohner regelrecht aufblühen und ein Austausch mit ihrer Umgebung gut gelingt. Mit „Ankern“ aus ihrer Biographie kann man Menschen mit Demenz helfen, Identität und Selbstbild zu bewahren und das Hier und Jetzt aktiv zu erleben. An diesen Angeboten wollen wir unbedingt festhalten. Dazu benötigen wir Ihre Spenden!“
Helmut Krause und Dietmar Schwarz werden sich weiterhin viel zu erzählen haben, denn der Ausflug hält die Erinnerungen an ihre Biographien wach. Die Gegenwart ist nicht wichtig für sie. Geschichte lebt weiter in ihren Erzählungen und Berichten von damals bei jeder gemeinsamen Tasse Kaffee. Und manches Mal bleiben auch die Kolleginnen und Kollegen stehen und lauschen ihren Erzählungen. Ein bisschen Geschichtsunterricht für sie, ganz nebenbei und ganz authentisch.
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