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25.10.2022

Fachtag „Rechtsextremismus und Rassismus“

Foto: Robert van Beek

Aufkleber mit Nazi-Symbolen auf Laternen vor den Wohngruppen für Menschen mit Behinderung oder abwertende Äußerungen gegenüber Pflegekräften mit Migrationshintergrund in den Pflegeeinrichtungen: Mit rassistischen oder rechtsextremen Parolen und Hetze gegen Minderheiten werden die Mitarbeitenden im Erziehungsverein im Alltag immer wieder konfrontiert - im privaten Umfeld wie im Arbeitskontext. Um besser damit umgehen zu können und sich auszutauschen, veranstaltete die Neukirchener Fortbildungsakademie einen Fachtag für Mitarbeiter und Studierende des Berufskollegs zum Thema „Rechtsextremismus und Rassismus“.

Zum Einstieg in das Thema machten die Referenten Sina Feldkamp und Marat Trusov von der „Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Düsseldorf“ deutlich, dass Rassismus nicht mit Rechtsextremismus gleichzusetzen sei. Danach ist Rassismus eine Diskriminierung, die mit Vorurteilen, mit Hass, Hetze und Gewalt einhergeht und Menschen aufgrund ihres Äußeren, ihres Namens, ihrer Kultur, Herkunft oder Religion abwertet. Rechtsextremismus ist demgegenüber eine politische Ideologie, für oder gegen die sich Menschen frei entscheiden. Rassismus ist eines der Kernelemente dieser Weltanschauung.

„Die Feindbilder sind Homosexuelle, „Emanzen“, Ausländer, Juden, Linke“, sagt Marat Trusov. „Mit Erlösen aus Rechts-Rock-Konzerten, Kampfsportkursen und Spenden werden Propagandamaterial und Waffen finanziert.“ Der erfahrene Berater zeichnet ein besorgniserregendes Bild der aktuellen rechten Szene, ihren Verbindungen und Schnittstellen zu regionalen neonazistischen Kameradschaften. Danach haben rassistische und demokratiefeindliche Bewegungen und rechtsextrem motivierte Straf- und Gewalttaten deutlich zugenommen. Während der Pandemie und den sogenannten „Montagsspaziergängen“ der Corona-Gegner und Unzufriedenen nutzten rechte Gruppierungen auch diese lokalen Protestgruppen als Trittbrett für ihre Aufmärsche und rechte Propaganda.

Aber auch der „ganz normale“ Alltagsrassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung kamen zur Sprache. Die Wohnung, die man nicht bekommt, der Name auf den Bewerbungsunterlagen, der eine Einladung zum Vorstellungsgespräch verhindert oder MigrantInnen und Geflüchtete, die an Stammtischen verantwortlich gemacht werden für Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit und Sozialschmarotzertum.

Wie reagieren, wenn man Zeuge von rassistischen Äußerungen wird? Wie mit eigener Unsicherheit und Angst umgehen, wenn die Situation aggressiv und bedrohlich erscheint? Sina Feldkamp und Marat Trusov kennen die Sorgen von Betroffenen sehr gut. „Ein Patentrezept gibt es leider nicht“, sagen beide. Jede Situation habe eine eigene Dynamik, eigene Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten. Die Spannbreite möglicher Reaktionen auf diskriminierende Äußerungen oder Übergriffe umfasse die persönliche Ansprache bis hin zum Polizei-Notruf. Wichtig sei, nicht gleichgültig zu sein bei Parolen gegen Minderheiten. Das fördere den Einfluss extremer Gruppierungen und ihre Präsenz auf Straßen und Plätzen.

Für Direktorin Pfarrerin Annegret Puttkammer ist es unerlässlich, Haltung zu zeigen und Menschen vor Entwürdigung zu schützen: „Im Neukirchener Erziehungsverein schließen wir jede Form von Ausgrenzung und Abwertung anderer Menschen aus. Es ist wichtig und angemessen, dass auch wir uns als großer diakonischer Träger der Bedrohung durch rechtsextremistisches Denken stellen und miteinander bedenken, wie wir solche Einstellungen schnell erkennen, wie wir angemessen reagieren und wie wir insbesondere Kinder und Jugendliche davor schützen.

 

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