
Die Städte und Gemeinden sind geschmückt. Überall strahlen Sterne, Lichterketten und Weihnachtsbäume. Viele Weihnachtsmärkte haben ihre Tore und Verkaufsstände geöffnet. Die Adventszeit ist selbst schon zum Fest vor dem eigentlichen Christfest geworden. Der alte Spruch aus der Bibel vom kommenden König erzählt vom Anlass für all diese Lichterpracht und von der Vorfreude auf das Fest.
Wenn ein König kommt, werden rote Teppiche ausgerollt und Fahnen auf die Staatslimousinen gesteckt. Militärkapellen spielen auf. Häuser werden geschmückt. Leute stehen am Straßenrand und schauen zu, wenn sie nicht durch Zäune und Sicherheitsdienste davon abgehalten werden. Der König, der zu Weihnachten kommt, ist ein anderer: Er braucht keinen ausgerollten Teppich, kein Staatsbankett und will nicht durch Absperrungen geschützt werden. Im Gegenteil! Er will zu uns kommen, ganz nah, ganz dicht und dabei unser Herz gewinnen. Der kommende König bring Gerechtigkeit und Frieden für alle. Christus kommt und mit ihm Gerechtigkeit und Frieden für alle. Das ist sein Vorhaben. Und es ist ein Angebot, das er immer wieder mit großer Geduld erneuert. Also ganz anders als manche Staatsoberhäupter unserer Zeit. Doch fallen Frieden und Gerechtigkeit eben nicht wie ein Geschenk vom Himmel. Sie kommen auch nicht wie ein riesiges Hilfspaket aus Übersee oder gar mit militärischer Gewalt. Sie entstehen erst dadurch, dass wir uns auf diesen König im Glauben, im Tun und im Leben ganz einlassen. Dass das ein weiter und manchmal sehr beschwerlicher Weg ist, wissen wir alle. Unsere politisch aufgeladene und unsichere Zeit macht es wieder einmal deutlich. Umso mehr haben wir Grund, uns auf das kommende Weihnachten zu freuen. Jedes Jahr werden wir daran erinnert, dass es ein Angebot Gottes für uns gibt. Und jedes Jahr fragen wir uns erneut, warum es so schwierig ist, dieses Angebot anzunehmen.
Die Lichter in den festlich geschmückten Städten und Dörfern sprechen eine Sprache der Hoffnung. Sie erinnern uns daran, dass der Advent die Zeit der großen Erwartungen ist. Sie ist eine Zeit der Umkehr und der Besinnung auf das, was wirklich im Leben und unserer Welt zählt. Darum stimmen wir jedes Jahr in das Adventslied ein, das zu dieser Zeit der Besinnung gehört wie Lichterglanz und Sternenleuchten: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt der Herr der Herrlichkeit…“ Ihm, Christus, gebührt dieser ehrenvolle Empfang. Gott selbst hat ihn uns gesandt, damit Friede einziehe in unseren Herzen, Familien und allen Völkern.
Predigtext für den Sonntag
1Ein Psalm Davids.
Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist,
der Erdkreis und die darauf wohnen.
2Denn er hat ihn über den Meeren gegründet
und über den Wassern bereitet.
3Wer darf auf des Herrn Berg gehen,
und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte?
4Wer unschuldige Hände hat
und reinen Herzens ist,
wer nicht bedacht ist auf Lüge
und nicht schwört zum Trug:
5der wird den Segen vom Herrn empfangen
und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.
6Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt,
das da sucht dein Antlitz, Gott Jakobs. SELA.
7Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
8Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Streit.
9Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
10Wer ist der König der Ehre?
Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehre. SELA.
Psalm 24
Gebet:
Dass endlich Friede einziehe in deiner Welt, darum bitten wir dich, gütiger Gott am Anfang der Adventszeit. Und wir bitten darum, dass neben all unseren Vorbereitungen auf das Christfest auch in uns der Wille zu Versöhnung und zu Gerechtigkeit in unserem Lebensumfeld genügend Platz findet. Amen
Wochenspruch:
Siehe, dein König kommt zu dir, eine Gerechter und ein Helfer.
Sacharja 9,9

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