Zum ersten Mal hörte ich in einer Fastenpredigt diesen Satz: In die Schule Gottes gehen. Mit meiner Schulzeit verbinde ich viele positive Erinnerungen. Ich habe freundliche und motivierende Lehrkräfte erlebt. Sie haben mich bei meinem schulischen und persönlichen Werdegang unterstützt und bestärkt. Und ich bin in einem Elternhaus aufgewachsen, dass mir eine große Freiheit in meinen Entscheidungen gelassen hat. Meine Mutter hat mir im Alter von 12 Jahren in mein Poesiealbum ein Gedicht geschrieben.
Eine Zeile, die mir unvergesslich bleibt lautet: Glaube nicht fertig zu sein mit dem Lernen, wenn dir auch deine Schulzeit verblüht. Dann erst beginnt die Schule des Lebens, die dich mit Strenge zum Leben erzieht. Damals habe ich noch nicht verstanden, was damit gemeint ist. Mittlerweile habe ich erfahren, welche Herausforderungen und Prüfungen das Leben bereithält und das auch das Scheitern dazu gehört. So manche Prüfung, zum Beispiel die praktische Fahrschulprüfung, habe ich wiederholen müssen, um sie zu bestehen. Gut, dass es im Leben manchmal, nicht immer, eine zweite Chance gibt. Die Schule des Lebens ist für mich die Schule Gottes geworden. Seit vielen Jahren habe ich In der Schule Gottes überdenke ich alle Bereiche meines Lebens vor ihm Menschen an meiner Seite, mit denen ich bewusst und regelmäßig das Gespräch suche. Es geht um eine Reflektion meines Lebens im Angesicht Gottes, dazu gehören alle Bereiche, ob privat oder dienstlich. Meine Entscheidungen, mein Handeln und meine Suche nach Gott immer wieder neu zu hinterfragen und auf den Prüfstand zu stellen. Also sozusagen auf Herz und Nieren zu prüfen, was meine Beweggründe sind und wohin mich mein Weg führt, ob näher zu Gott oder weg von ihm. Die Geschichte von Abraham ist für mich eine „Schulgeschichte“.
Gott erlegt ihm die schwerste Prüfung auf, die sich Eltern vorstellen können. In der Erzählung wird Sara außen vorgelassen. Ist sie nicht fähig diese Prüfung zu bestehen? Oder hat sie die Schule des Lebens schon mit Bravour gemeistert? Es ist nur von Abraham die Rede und seinem Auftrag Isaak, den einzigen Sohn, zu opfern. Die Geschichte geht gut aus. Ein Engel des Herrn überbringt den Willen Gottes, der Opferung Einhalt zu gebieten. Abraham hat die Prüfung bestanden und sein Vertrauen in einen menschenfreundlichen Gott ist gewachsen.
Gott zeigt, dass es ihm nicht um das Opfer geht, nicht darum uns zu schaden, sondern um das Vertrauen, das durch die Prüfung wachsen soll.
Predigtext für den Sonntag
1Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. 2Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde. 3Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, macht sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte. 4Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von ferne. 5Und Abraham sprach zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen. 6Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand; und gingen die beiden miteinander. 7Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham antwortete: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer? 8Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer. Und gingen die beiden miteinander. 9Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz 10und reckte seine Hand aus und fasste das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete.11Da rief ihn der Engel des Herrn vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. 12Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.13Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich im Gestrüpp mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes statt. 14Und Abraham nannte die Stätte »Der Herr sieht«. Daher man noch heute sagt: Auf dem Berge, da der Herr sich sehen lässt.
- Mose 22,1-14 (15-19)
Gebet:
Gebet
Gott, ich danke Dir, dass Deine Schule immer geöffnet ist. Lehre mich, zu Dir zu kommen, mit allem was mich bewegt. Lehre mich, im Licht Deines Gebots über mein Tun und Lassen nachzudenken. Leite mich, dass ich anderen zum Segen werden kann. Amen
Wochenspruch:
Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.
Mt 20,28
Vielen Dank für Ihre Nachricht!