Monatsspruch

Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.
1Mose 27,28

In den Vereinten Arabischen Emiraten gibt es nicht nur Autos in jeder Variante, sondern natürlich auch automatische Autowaschanlagen. Passend für Kleinlaster (Pick-up), Autos mit Allradantrieb (4x4) und natürlich auch für Limousinen (Saloon Vehicle) wird mit der „Vollwäsche“ „full service“ versprochen. Nicht nur Sand gibt’s dort ohne Ende, sondern auch Öl und Reichtum fließen in Fülle. Wolkenkratzer und Wohlstand wirken wie in einer anderen Galaxie. Ist das das Sehnsuchtsziel – immer weiter, immer reicher, immer mehr?

Vielleicht war das auch die Idee der Wüstenfamilie Jakobs. Mutter brutzelt einen Betrug erster Klasse, Vater wird bezirzt und benutzt – der Trick machte klick und schon war Jakob der Angeber und Esau der Angeschmierte. „Tau des Himmels und Fett der Erde“ sind Superlative für jeden Bauern, „Korn und Wein die Fülle“ ist der Profit für Profis. Aber alles das ist nur wie Staub in der Steppe – ohne Gott. Denn der eigentliche Schatz ist er. Er kann unfassbar beschenken und umfassend trösten. Er kann das Leben in Hülle und Fülle und in Armut und Angst segnen. Wer ihn hat, hat alles, auch wenn er sonst nichts hat.

Das scheint manchem falsch, als wäre nur die glitzernde und klingende Seite wirklicher Segen. Das „Empowerment“-Konzept, das manchen Christen in den USA vorschwebt, fühlt sich an wie eine Art Bausprarvertrag mit Gott. Reiche Förderung der Verkündigung, reichliches Engagement für Gottes Reich macht reich, lautet die einfache Formel.

Doch weder Theorien noch Theologien, weder spenden noch schuften sind Erfolgsgarantien. Einen „full service“ verspricht Gott nicht, sondern verschenkt ihn, ja, verschenkt sich – aus lauter Liebe, mit großer Güte und in vielfacher Fülle.

 

Bild: Shutterstock.com / Arnold O. A. Pinto